SIlber im Scratch bei der Bahn Europameisterschaft
Roy Eefting verteidigt seinen Stand als einer der besten Scratch Fahrer
Er hatte sich in den vergangenen Wochen gut auf das erste Highlight der Bahn Saison 2023 vorbereitet: die Europameisterschaften im Velodrom von Grenchen / Schweiz. Roy Eefting war im Dezember und Januar bis nach Australien und Tasmanien gereist, um in der winterlichen Jahreszeit trainieren zu können und sich auf der Bahn die entscheidende Rennhärte zu holen, die es braucht, um in der Weltspitze mitfahren zu können. Ende Januar stand er mit Tamkollege Filippo Fortin bei den Six Day im Berliner Velodrom am Start – zugegebenermassen eine neue und andere Bahn-Erfahrung für ihn. Es lief nicht alles nach Plan bei den Sechstage-Formaten der drei Nächte, und doch hat es sicherlich dazu beigetragen, dass er bei der Bahn Europameisterschaft ganz oben landete in seiner Spezialdisziplin, dem Scratch Rennen. Nach der Bronzemedaille in München im August 2022 kann er sich nun Vize-Europameister nennen. Und es war ein harter Kampf, den Roy letztlich mit seiner Sprint-Fähigkeit so gut für sich entscheiden konnte. Einzig der Brite Oliver Woods – Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung 2022 sowie Zweiter im Madison bei der WM 2022 – war am Ende schneller als Roy Eefting.
„Eines der härtesten Rennen meiner Karriere“
„Nach einem guten Trainingsblock war ich körperlich in einer guten Verfassung. In Tagen vor dem eigentlichen Rennen fühlte ich mich völlig frisch und in Topform.
Nach meinen üblichen Ritualen, wie Kaffee kochen, zur Strecke gehen, Aufwärmen usw., war es an der Zeit, sich aufzustellen. Das richtige Maß an Nerven, um scharf und bereit für einen Kampf über 60 Runden zu sein.
Und ein Kampf über 60 Runden war es wirklich! Als Titelverteidiger Iúri Leitão vom Start weg angriff, bedeutete das, dass das Rennen voller Action war. Es folgte Angriff auf Angriff. Das Ergebnis war eines der härtesten Scratch-Rennen, das ich je gefahren bin. Zehn Runden vor Schluss, als nur noch acht Fahrer um den Sieg kämpften, wurde ich fast abgehängt. Ich versuchte, vor dem Sprint noch einmal zu Atem zu kommen. Am Ende hatte ich während des Rennens zu sehr gelitten, als dass ich den Briten Ollie Wood hätte überrunden können. So endete das Rennen für mich mit einer soliden Silbermedaille.
Im Nachgang bin ein bisschen enttäuscht, dass ich das Trikot nicht gewonnen habe. Trotzdem bin ich froh, eine weitere Medaille gewonnen zu haben, die beweist, dass ich einer der besten Scratch-Rennfahrer bin, die es gibt.“
Photos | Jasmin Honold / Simon Sturzaker Photography
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